Wir haben in den goldenen dreißig Jahren nach 1945 in der Illusion gelebt, es gäbe so etwas wie eine krisenfreie Wirtschaft, zumindest in der entwickelten westlichen Hemisphäre. Heute wissen wir, dass “die Krise” wieder da ist und es fällt uns nicht leicht, mit dieser Erkenntnis zu leben. Peter Bergers Buch ist ein Plädoyer für den entspannten Umgang mit der Unvermeidbarkeit von Wirtschafts— und Finanzkrisen, aber auch ein Appell, die negativen sozialen und politischen Konsequenzen konjunktureller Einbrüche nicht zu verdrängen. Nicht stetiges Wachstum, sondern periodisches Auf und Ab ist in der Wirtschaftsgeschichte seit biblischen Zeiten der Normalzustand. In der Krise nach Schuldigen zu suchen, war immer verführerisch und dürfte es auch in Zukunft bleiben. Wichtiger als die Jagd auf Sündenböcke wäre aber die Verteidigung unserer Freiheit und Menschenwürde, auch und gerade unter krisenhaften ökonomischen Bedingungen.