"In allen Liebestragödien liegt die gleiche Oberflächlichkeit: der zufällige Eintritt des dritten. Rilke hat es gesagt. Er hat den Ehebruch gefordert, der sich nur zwischen zwei Personen abspielt. Der Ehebruch zwischen zwei Menschen (vollzogen an einem beliebigen dritten, an einem Repräsentanten der ersten Sphäre) wegen des Bewußtseins um die Existenz jener innersten Sphäre, wo Liebende sich in Nichtigkeiten auflösen, die sogut sie wie andere sind, wo der einzelne nur der Durchgangspunkt von Reflexionen ist, die allen gelten von einer noch näher an den Geliebten sich Herankämpfenden gewendet als Vollendung der Liebe." (Robert Musil: Novellen)