Die Aussagen der beiden Zeugen, die am späten Abend im Hamburger Stadtteil Hamm den Vorfall beobachtet hatten, waren für die Ermittlungen wertlos. Der einzige Unbeteiligte, der das Ereignis aus nächster Nähe miterlebt hatte und — hätte er sprechen können — den Tathergang genau hätte beschreiben können, war Toby, der kleine Mischlingsrüde. Aber selbst das hätte nicht genügt, um Licht in das Dunkel zu bringen.
Sie hatten ihm alle vertraut. Eltern, Freunde, Bekannte, der gesamte Vorstand, die Kollegen und natürlich die Mädchen der Fußball-B-Jugendmannschaft des FC Hamburg-Nordheim. Ihr Trainer war ein Vorbild — gutaussehend, charmant, beruflich erfolgreich und ein einfühlsamer Coach ohne Fehl und Tadel.
Niemand hatte es verstehen können, dass dieser scheinbar untadelige Mann eines seiner ihm anvertrauten Fußballmädchen gnadenlos bedrängt und schließlich vergewaltigt hatte.
Von einem cleveren Anwalt verteidigt, einem gnädigen Richter verurteilt und wegen bester Therapieerfolge früher aus dem Gefängnis entlassen schien alles wieder in geordneten Bahnen zu sein.
Doch das Schicksal hatte noch nicht genug…